
Eine Woche vor dem 61. Treffen der Internationalen Walfang Kommission wurde in dem angesehenen Wissenschaftsmagazin "New Scientist" ein Artikel veröffentlicht, der aufzeigt warum der japanische Walfang kein wissenschaftliches Interesse beinhaltet.
Die Sea Shepherd Conservation Society hat schon seit zwei Jahrzehnten stark angezweifelt, dass der japanische Walfang Forschungszwecken dient.
Diese "Forschung" ist nichts weiter als eine Ausrede, um weiterhin kommerziell Wale fange zu können. Der japanische Walfang ist ein kriminelles Verhalten welches gegen das antarktische Abkommen, den Bestimmungen der Internationalen Walfangkommission (IWC) und gegen das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) verstößt.
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"New Scientist": Warum der japanische Walfang keinem Forschungszweck dient
17. Juni 2009
von Nichola Raihani und Tim Clutton-Brock
1986 verhängte die Internationale Walfangkommission (IWC) ein Moratorium gegen den kommerziellen Walfang um den Beständen die Möglichkeit zu geben sich wieder zu erholen. Allerdings gewährt dieses Verbot den Mitgliedsstaaten die Sondererlaubnis, trotzdem Wale für Forschungszwecke zu fangen, wenn das Walfleisch nach der Datensammlung vollständig verwertet wird.
Aber nur Japan bedient sich dieser Sondererlaubnis. Das aktuelle Forschungsprogramm - welches im Jahr 2000 vom japanischen Insitut für Walforschung (ICR) gestartet wurde - beabsichtigt mehr als 1000 Wale pro Jahr im Arktischen Ozean und im nord-westlichen Pazifik zu töten. Die Ziele sind zum einen die Strukturen der Walpopulationen zu ermitteln und zum anderen die Essgewohnheiten verschiedener Wal-Spezies (einschließlich den vom Aussterben bedrohten Fin- und Seiwalen) herauszufinden, um die Bestände verwalten bzw. baufsichtigen zu können.
Japan wurde wegen des Walfangs schon viel kritisiert, da die Begründung Japan's für den Walfang als schlecht verkleidete Waljagd verstanden wird. Da das IWC Treffen 2009 immer näher rückt, wird jetzt schon kräftig über wissenschaftlichen Walfang diskutiert.
Obwohl Japan's frühe Ergebnisse sogar nützliche Informationen waren, gibt es heute die Möglichkeit nicht tödliche Techniken wie die Biopsie einzusetzen, um die benötigten Daten zu sammeln. Weiterhin ist es heutzutage nicht mehr notwendig Wale zu töten, um herauszufinden was sie essen. Dies kann zum Beispiel durch die DNA in Kotproben ermittelt werden.
Im vergleich zu anderen Säugetier-Forschungsprogrammen (z.B. Delfine), werden relativ wenig Ergebnisse der Walforschung veröffentlicht. Laut der ICR wurden aber seit 1994 über 152 Berichte veröffentlicht. Das Problem dabei: nur 58 dieser Artikel wurden in internationalen Magazinen veröffentlicht. Der Rest waren IWC Berichte und Artikel welche nur in nationalen Magazinen veröffentlicht wurden. Die meisten Ergebnisse kursieren also nicht in der großen Wissenschaftsgemeinschaft, sondern in Magazinen, wo die objektive Meinung nicht viel zählt, was wiederum den Wert dieser Berichte in Frage stellt.
Ob die Ergebnisse des wissenschaftlichen Walfangs zudem wirklich nützlich für die Bestandsverwaltung von Walpopulationen sind, wird ebenfalls in Frage gestellt. Das Wissenschaftskomitee der IWC hat ausdrücklich erwähnt, dass die Ergebnisse der japanischen Walforschung keinerlei nutzen haben. Unabhängige Forschungen haben ergeben, dass die Daten des Walbestandes um bis zu 80 % über dem tatsächlichen Bestand liegen (Marine Ecology Progess Series, Ausgabe 242, Seite 295).
In Anbetracht dessen, dass es beträchtliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Walarten bei der Fähigkeit gibt sich von dem Raubbau ihrer Art zu erholen,
In Anbetracht dessen, dass es zwischen den verschiedenen Walspezies große Unterschiede in der Fähgikeit gibt, sich vom Raubbau an ihrer Art zu erholen, ist der Wert dieser Art von Forschung - auch Walpopulationen außerhalb der Antarktis und des Nord-West-Pazifik zu verstehen - sehr begrenzt. Im wesentlichen ist das der Grund, der die komplette Rechtfertigung des wissenschaftlichen Walfangs untergräbt.